Nachhaltigkeit

Mallorca kommt durch den jedes Jahr stetig wachsenden Tourismus an Kapazitäts-Grenzen, z.B. beim Thema Wasser und Landschaftsverbrauch. Die Inselregierung propagiert daher seit kurzem, dass sie bei der touristischen Entwicklung der Insel auf einen „Nachhaltigen Tourismus“ setzen will.

Inhalte der Strategie sind u.a.:
Unterstützung der Landwirtschaft
Ausbesserung der Wege in der Serra de Tramuntana
Bessere Wasserqualität und effiziente Wassernutzung
Schutz von Stränden und Meeresschutzgebieten
Schutz von Es Trenc.

Mir fallen dazu auch ein paar Sachen ein:

Unterstützung der Landwirtschaft
Volkswirtschaftlich spielt Mallorcas Landwirtschaft kaum noch eine Rolle. Noch vor 50 Jahren war die Landwirtschaft der wichtigste Wirtschaftszweig der Insel; heute sind nur noch etwa 4.000 Personen hier sozialversicherungspflichtig beschäftigt tätig. Ohne die typische Landwirtschaft wäre die Insel allerdings wesentlich ärmer.
Zum Beispiel gibt es auf Mallorca ca. 250.000 Schafe. Diese sind in den Bergen vor allem für das Abweiden der Grasflächen unter den Oliven- und Mandelbäumen zuständig und dienen somit dem Brandschutz. Mit Maschinen wären die -meist in Terrassen angelegten- Felder nicht zu bearbeiten. Der Preis für Schafwolle und -fleisch hingegen ist unrentabel. Ganze 2 Euro erhält man für ein Schaffell, daher gibt es kaum mehr mallorquinische Schafscherer, sondern diese Arbeit wird heute zumeist von polnischen Wanderscherern erledigt. Viele der Besitzer von Schafherden mahnen nun die Inselregierung an, sie zu unterstützen, da die Kosten für die Haltung von Schafen ausschließlich von ihnen übernommen werden, Schafe aber zum traditionellen Bild der Landschaft Mallorcas gehören und für Touristen eine Attraktion darstellt.

Unterstützen kann man die mallorquinischen Bauern auch durch Übernachtung in den sogenannten Agroturismo-Höfen. Die „Associació Balear d’Agroturismes i Turisme d’Interior“ ist ein Verband von Landunterkünften, gegründet 1989 mit dem Gedanken, die ländlichen Gebäude, die zum Kulturerbe Mallorcas gehören, vor ihrem Verfall oder Verschwinden zu schützen. Sie bieten über 100 Fincas, Land- und Stadthotels, aber auch Klöster auf Mallorca an.

Eine andere Unterstützung ist der Einkauf direkt ab Hof, z.B. von Slow Food-& Bio-Produkten. Die Slow Food-Bewegung auf den Balearen hat sich vor allem dem Erhalt und der Wiederbelebung heimischer Pflanzen verschrieben, sowie der Unterstützung ökologischer Betriebe, um somit einen Konsum der lokalen Produktion zu fördern (http://www.slowfoodib.org). Immer mehr Betriebe stellen auf ökologische Landwirtschaft um. Heutzutage sind 417 Einrichtungen auf Mallorca beim balearischen Rat für ökologische Landwirtschaft (CBPAE) offiziell als ökologische Anbauer regis­triert.

Man kann auch selbst mitbauen, bei Trockenbauworkshops: Hier lernt man, wie nach traditioneller, jahrhundertealter Methode die Trockensteinmauern aufgebaut werden. (http://mesquepedra.hol.es). Diese Workshops finden vor allem in der Serra de Tramuntana statt und dienen unter anderem der Ausbesserung der (Wander-)Wege.

Eng verbunden mit der landwirtschaftlichen Produktion (vor allem in der Serra de Tramuntana) sind die traditionellen Handwerke und die daraus gewonnenen Produkte. Diese kann man an verschiedenen Orte besichtigen. Z.B. in einer der letzten drei traditionellen Webereien, Bujosa in Santa Maria. Zudem in Raixa oder  La Granja. Dort sind in alten Herrenhäusern Museen entstanden, in denen u.a. traditionelle Handwerke gezeigt werden.

Wir von sevengardens haben uns dem Färben von Textilien nach alten Methoden und mit den traditionellen Färbepflanzen verschrieben. Am 3. Mai kommt das Fernsehen, die Redaktion von „Querbeet“, um uns dabei zu begleiten. Der Bericht dazu folgt in Kürze….

Werbung

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s