In diesem Beitrag geht es um Frauen weltweit und wie es um Gleichberechtigung, Emanzipation, aber auch um Gewalt gegenüber Frauen steht! Hier einige Fakten – Fakten – Fakten und am Ende ein paar Ideen, was wir konkret tun können, um für mehr Gerechtigkeit zu sorgen …
Die Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) ist ein globaler Plan zur Förderung nachhaltigen Friedens und Wohlstands und zum Schutz unseres Planeten. Das fünfte Ziel SDG 5 besagt: „Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen…, um die tief verwurzelte und vielfältige geschlechtsspezifische Diskriminierung zu bekämpfen. Denn die Stärkung und Beteiligung von Frauen und Mädchen hat eine Hebelwirkung auf Wirtschaftswachstum und Entwicklung und ist nicht nur gerecht, sondern zugleich in ökonomischer und sozialer Hinsicht unverzichtbar“. https://www.unwomen.de/informieren/gleichstellung-der-geschlechter-in-der-agenda-2030/die-17-ziele-fuer-nachhaltige-entwicklung/sdg-5-gleichstellung-der-geschlechter.html
Gleichberechtigung
Es gibt kein Land auf der Welt, in dem Frauen und Männer gleichberechtigt sind (spiegel.de, Quelle s.u.). In Deutschland steht seit 1949 im Grundgesetz: „ Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“. Dass Mann und Frau aber wirklich gleichberechtigt in Beruf, Familie und Politik sind, das ist oft nicht die Realität. Und im europäischen Vergleich schneidet Deutschland ziemlich schlecht ab.
Unterschiede im Verdienst
Nach einer Veröffentlichung der Generaldirektion Justiz der Europäischen Kommission von 2019 lag in den Ländern der Europäischen Union der unbereinigte „Gender-Pay-Gap“ bei 14,1 %. Deutschland gehört mit Österreich und Estland zu den EU-Ländern, in denen der Gender-Pay-Gap am höchsten ist! In allen Berufsklassen verdienen Frauen in Deutschland weniger als Männer, jedoch ist der Unterschied am größten in Berufen, die üblicherweise von Frauen besetzt werden (sogenannte Frauenberufe), das liegt z.B. daran, dass männliche Erzieher rar sind, daher besonders gesucht sind und tw. finanzielle Anreize für sie geschaffen werden. In Deutschland lag 2019 (neuere Zahlen gibt es noch nicht) der unbereinigte „Gender-Pay-Gap“ bei 20,1%. Spanien hat z.B. 11,9%. Das Land mit dem niedrigsten Wert in der EU ist Luxemburg mit 1,4 % (statista.com). Den Unterschied, was „bereinigter“ und „unbereinigter“ Gender Pay Gap meint, erklär ich hier jetzt nicht 🙂
Harald Lesch hat übrigens ein interessantes Video zu dieser „offensichtlichen Gerechtigkeitslücke“ gemacht. Besonders spannend wird es ab Min. 7:00, wenn es um Gründe für die Ungleichbehandlung im Berufsleben geht. Er sagt folgendes: Wenn jemand argumentiert, dass es „natürlich“ sei, wenn Frauen nach dem Gebären eines Kindes nicht sofort wieder oder weniger arbeiten wollen, dann ist das ein „Naturalistischer Fehlschluss“. Denn das Eine („die Natur“) hat mit dem Anderen („dem verbrieften Recht auf Gleichberechtigung“) nichts zu tun. https://www.youtube.com/watch?v=o5umUK6hv8k
Frauen in Führungspositionen
Der Frauenanteil in den Vorständen der 200 größten deutschen Unternehmen lag 2020 bei mickrigen 11,5 %! Bei Führungspositionen: In der Europäischen Union lag im Jahr 2019 der Anteil von Frauen in In Lettland bei 45,8 %, in Spanien bei 33,5% und in Deutschland bei 29,5% (statista.com).
Hausarbeit
Nach einer Studie der OECD von 2014: 164 Minuten verbringen Frauen im Schnitt in Deutschland mit Hausarbeit(en). Männer hingegen nur rund 90 Minuten (es gibt auch andere (höhere) Zahlen, das Verhältnis von Frauen- zu Männerhausarbeit ist dabei aber ähnlich). In Schweden ist der Unterschied zwischen Männern und Frauen hinsichtlich der Dauer der täglichen Hausarbeit deutlich geringer: Frauen sind rund 95 Minuten tätig, Männer etwa 80 Minuten. In Indien ist Hausarbeit fast ausschließlich Frauensache. Beinah 300 Minuten, sprich sechs Stunden täglich, verbringen sie hier mit entsprechenden Tätigkeiten. Männer kommen in dem Land nur auf täglich 18,5 Minuten, schreibt die OECD. Ebenso in Japan und Südkorea (statista.com).
Gerechtigkeitslücke weltweit
Der Global Gender Gap Report ist ein vom Weltwirtschaftsforum (World Economic Forum) seit 2006 jährlich erstellter umfangreicher wissenschaftlicher Bericht, der in mittlerweile 153 Ländern den Gender-Gap („Lücke, Kluft“) in der Gleichstellung der Geschlechter analysiert. Der Report ist in die vier Bereiche Wirtschaft, Bildung, Gesundheit und Politik untergliedert. Weltweit gibt es eine Lücke von 31,4% zuungunsten der Frauen. Das Land weltweit mit der geringsten Lücke ist Island (12,3%), das Land mit der größten Jemen (50,6%) vor Irak, Pakistan und Syrien (https://de.wikipedia.org/wiki/Global_Gender_Gap_Report#:~:text=Geschlechterverteilung%20von%20Geburten%20und%20Lebenserwartung,Gap%20%3D%2095%20Jahre%20zur%20Gleichstellung ).
Stereotype und Vorurteile
Es gibt verschiedene Studien und Experimente über Vorlieben von Männern und Frauen (& Jungs und Mädchen). Tendenziell greifen kleine Jungs (ohne Beeinflussung) eher zu Autos und technischem Spielzeug, kleine Mädchen eher zu Puppen oder Stofftieren. Diese (manche sagen genetisch bedingte) Vorlieben beeinflussen uns aber nur zu einem kleinen Teil in unserem Erwachsenenleben. Wichtiger ist die Sozialisation durch Eltern, Umfeld, Freunde etc.. Diese setzen Bilder in die Köpfe, darüber was „typisch männlich“ und was „typisch weiblich“ ist. Von der Werbung wird dies ordentlich gefüttert. Es gibt Produkte (nur) für Jungs und welche (nur) für Mädchen, häufig durch Blau und Rosa erkennbar. Das geht bei Shampoo los (blaues Seeräuber- versus rosa Seeprinzessinnen-Shampoo) und geht bei Spielsachen und Kleidung weiter. Das ist weltweit so. Die Künstlerin Yoon dokumentiert das seit 14 Jahren eindrücklich (https://www.itsnicethat.com/). Im Erwachsenen-Bereich bleiben die Farben bestehen, es kommt aber hinzu, dass die gleichen Produkte für Frauen häufig teurer sind als für Männer (Shampoo, Rasierer, Parfüm, Cremes, etc.), dazu später mehr unter Pink stinks.
Männern werden bestimmte Positionen und Berufe zugeordnet, Frauen andere. Es gibt inzwischen eine große Anzahl empirischer Studien, die die Bedeutung von stereotypen Erwartungen belegen. In diversen Ländern wurde folgendes Experiment durchgeführt: Kinder sollten jemanden malen, der bei der Polizei arbeitet, und auf der anderen Seite jemanden, der im Kindergarten arbeitet…. Das Phänomen ist weltweit das Gleiche: Kinder malen einen Mann im ersten Fall, eine Frau im zweiten. https://www.workingvoices.com/insights/we-are-all-sexist-how-unconscious-bias-drives-inequality/ . Es geht um „unconcious biases“ (unbewusste Voreingenommenheit) und in diesem Fall um Sprache. Wenn von Feuerwehrleuten („firefighters“), Chirurgen („surgeons“) oder Piloten („pilots“) etc. die Rede ist, stellen sich nicht nur Kinder meistens Männer vor.
Ich persönlich hoffe und glaube, dass eine gendergerechte Sprache dazu beitragen kann, diese Stereotypisierungen abzuschwächen: ob nun mit * oder : oder großem I. Denn wenn Kinder konsequent hören, dass es Ärzte und Ärztinnen sind, die diesen Beruf ausüben, wird sich sicherlich etwas ändern.
Weitere Beispiele: Frau und Mann in Partnerschaft, beide arbeiten in Vollzeit. Sie beschließen, eine Familie zu gründen. Obwohl beide arbeiten, wird üblicherweise erwartet, dass vor allem die Frau sich um das Kind kümmert. Geht sie kurz nach der Geburt (oder später) wieder in Vollzeit arbeiten, gilt sie schnell als Rabenmutter. Z.B. thematisiert bei Annalena Baerbock – was soll nur mit den Kindern passieren, falls Mama Kanzlerin wird? (https://www.merkur.de/politik/baerbock-gruene-kanzlerin-merkel-nachfolge-hass-misogynie-laschet-scholz-bundestagswahl-zr-90826808.html). Bei männlichen Politikern mit Kindern kommen solche Diskussionen nicht auf. In dem o.g. Artikel sind noch weitere interessante Studien genannt, z.B.: „Frauenfeindlicher Hass gegen Politikerinnen ist auch in Deutschland ein verbreitetes Phänomen. Im Februar 2021 veröffentlicht das Nachrichtenmagazin Spiegel eine Studie. Sie zeigt, dass viele weibliche Abgeordnete im Bundestag täglich Frauenfeindlichkeit erleben. 69 Prozent der Befragten gaben an, „frauenfeindlichem Hass als Bundestagsabgeordnete“ ausgesetzt gewesen zu sein. Und auch das bekannte US-Forschungsinstitut Wilson Center stellte in einer Erhebung Anfang des Jahres fest, dass die Nutzung von „geschlechtsspezifischen und sexualisierten Online-Desinformationskampagnen gegen Frauen in der Politik“ stark zunimmt. Eine weitere Erkenntnis der Forscher ist, dass in Medienbeiträgen über Politikerinnen häufiger ihr Aussehen und ihr Privatleben thematisiert werden als ihre politischen Inhalte und Programme. Das sei bei männlichen Politikern nicht der Fall“.
Auch der Deutsche Werberat (Selbstkontrolleinrichtung der Werbewirtschaft) beschäftigt sich mittlerweile mit diesem Thema: https://www.werberat.de/stereotype-darstellungen . Wenn man sexistische oder diskriminierende Werbung sieht, kann man sich dort beschweren, dann wird das geprüft, gegebenenfalls gerügt und evtl. müssen Werbetreibende ihre Werbung sogar zurückziehen.
Stereotypisierungen sind mit handfesten Nachteilen für die klassischen Frauenberufe verbunden: Sie zeichnen sich durch weniger Ausbildungsvergütung, weniger Lohn, weniger Aufstiegschancen, weniger Arbeitsplatzsicherheit, weniger gesellschaftliche Anerkennung sowie häufig ungünstigere Arbeitsbedingungen aus. Es hat natürlich viel mit der Selbsteinschätzung zu tun, dass Mädchen z.B. eher keine naturwissenschaftlichen Fächer wählen (Meine eigene Geschichte: unser Vater, Ingenieur (sic!) hat zu meiner Schwester und mir mehrfach gesagt: „Es kann doch nicht wahr sein, dass ihr zu blöd für Mathe (Physik, Chemie, Schach,…) seid!…“; er hatte sich auch wunderbar mit meinen entsprechenden Lehrern verstanden und denen das Gleiche gesagt… Bei mir hat das tatsächlich zu einem immer noch anhaltenden Denken, dass ich mit Zahlen aufs Kriegsfuss stehe, geführt. Aber auch dazu, dass mich dieses Thema so aufregt und ich mich für eine Veränderung engagiere, z.B. unterstütze ich grade die Hacker School, die insbesondere Mädchen fit macht für die Digitalisierung: Jedes erste Wochenende im Monat finden „Girls-Sessions“ statt: https://hacker-school.de/projekte/girls-hacker-school/ .
Der Mann als Norm – „Gender Data Gap“
Daten werden vor allem von Männern erhoben (u.a. wegen der überproportionalen Verteilung in den entsprechenden Berufen; auf 100 männliche Forscher kommen 36 weibliche). Der männliche Körper ist der Standard, z.B. für Anatomie, Stoffwechsel, Bedienung von Alltagsprodukten,… Die Datenlücke hat Auswirkung auf verschiedenste Themen: Medikamente wirken bei Frauen anders als bei Männern und sie benötigen häufig eine geringere Dosis (Medikamente werden jedoch häufig nur an Männern/männlichen Tieren getestet), bei Crash-Tests mit dem Auto werden Frauen eher verletzt, weil sie kleiner sind (ca. 47% höhere Verletzungsgefahr! In den von der EU gesetzlich vorgeschriebenen Crashtests sind Frauen-Dummys nicht vorgeschrieben), Möbel sind zu hoch (z.B. Bürostühle oder Schreibtische, Navis sind an männliche Stimmen angepasst (und erkennen diese besser). Ungerecht wird es auch bei Toiletten: Die Fläche muss gesetzlich vorgeschrieben gleich sein. Da Pissoirs weniger Platz einnehmen gibt es in diversen Ländern (TATATATA): mehr Toiletten für Männer im öffentlichen Raum als für Frauen! In Skandinavien löst man das durch Uni-Sex-Toiletten.
Mehr dazu bei Rebekka Edler: Das Patriarchat der Dinge und in diesen Videos:
https://www.youtube.com/watch?v=QuoISWAiqPQ
https://www.youtube.com/watch?v=DXDaNDtoQao
https://www.youtube.com/watch?v=iEFGo3RCpz8
Pink stinks und Objektifizierung
Die Farben rosa und blau haben bestimmte Bedeutungen; in der „westlichen Welt“ steht rosa für Weichheit, für alles, was niedlich und süß ist. Blau hingegen für Objektivität, Neutralität und Klarheit. Bis ins 19. Jahrhundert waren die Farben allerdings nicht geschlechterspezifisch. Gender-Marketing ging erst im 20. Jahrhundert los. Im Produktbereich müssen Frauen häufig für Produkte mit identischem oder ähnlichem Inhalt mehr bezahlen, ebenso bei Reinigungen (z.B. Damenblusen versus Herrenhemden) oder beim Friseur. Es gibt allerdings auch Bereiche, wo Männer mehr bezahlen müssen: bei Datingportalen und Schustern, in Clubs und Waxing-Studios. „In Kalifornien und New York hat man jegliches „Gender Pricing“ – auch Pink Tax genannt – offiziell zu einer Form der Diskriminierung erklärt und gesetzlich verboten. Dort droht Verkäufern ein Bußgeld von 4.000 Dollar, wenn sie sich nicht daran halten. In Österreich haben Beschwerden von Frauen und Gespräche mit der Friseurinnung dazu geführt, dass es inzwischen mehr Unisextarife gibt“ (https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/gender-pricing-warum-kosmetikprodukte-fuer-frauen-teurer-sind/25357616.html ). Bis 2011 zahlten Frauen in Deutschland mehr Krankenkassenbeiträge, u.a. weil sie älter werden und Kinder kriegen. Die bislang übliche Berücksichtigung des Geschlechts als „Risikofaktor“ in den Versicherungsverträgen sei eine unzulässige Diskriminierung, stellte der Europäische Gerichtshof 2011 fest. Versicherungen müssen daher seit Dezember 2012 einheitliche Tarife für Frauen und Männer anbieten.
Corona
Die Folgen der Corona-Pandemie treffen Frauen härter als Männer – und zwar überall auf der Welt. „Das Corona-Jahr war in dieser Hinsicht geradezu eine Offenbarung: Es hat klargemacht, dass Frauen die Mehrheit in den schlecht bezahlten Pflegeberufen stellen und dass sie nach wie vor den Großteil der unbezahlten Pflege- und Betreuungsarbeit im privaten Umfeld übernehmen. Frauen sind in Parlamenten, Vorständen, Aufsichtsräten und anderen Gremien unterrepräsentiert und nehmen damit zu wenig Einfluss auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Sie sind häufiger von Armut bedroht, …, erleben häufiger Gewalt“. Weltweit sind die Fälle von häuslicher Gewalt in Ländern, die einen Lockdown durchgesetzt haben, in die Höhe geschnellt. Schon Anfang April warnte daher der Uno-Generalsekretär António Guterres auf Twitter: „Ich mahne alle Regierungen, die Sicherheit von Frauen an erste Stelle zu setzen, wenn es darum geht, die Pandemie zu bekämpfen.“ (spiegel.de, s.u.).
Unter- und Überzahl von Frauen
Verrückterweise geht es Frauen immer schlechter als Männern, egal ob sie in der Überzahl sind, oder in der Unterzahl. In Tadschikistan beispielsweise kommen auf einen Mann sieben Frauen (das liegt daran, dass viele Männer aufgrund von wirtschaftlicher Not abgewandert sind oder im Bürgerkrieg ums Leben kamen). Polygamie ist hier üblich (wenn auch offiziell verboten), mit dem Mann als Alleinherrscher. Frauen haben viele Nachteile, z.B.: „Ermöglicht wird die Polygamie durch die „Nikah“, die schiitische Zeitehe, nach der ein muslimischer Mann eine Bindung mit einer Muslimin für eine Zeitdauer von einer Stunde bis zu mehreren Jahren eingehen kann – und die der klassischen Ehe als Ersatz dient. Obwohl die „Nikah“ keinen rechtlichen Wert hat, zählt sie in der tadschikischen Gesellschaft ebenso viel – und höhlt die im Standesamt geschlossene Ehe gleichsam aus. Automatisch folgt daraus weiteres Unrecht, denn nur die ersten, legal verheirateten Gattinnen und ihre Kinder profitieren von den Privilegien der Heirat, etwa vom Erbrecht. Die meisten tadschikischen Frauen müssen so – wenn sie nicht verstoßen wurden, alleinstehend oder verwitwet sind – als Nebenfrauen hinter anderen in der zweiten oder dritten Reihe stehen. Von eigenem Besitz oder Alimenten können sie oft nur träumen. Ihre Kinder, die aus finanziellen Gründen unregistriert bleiben müssen, sind ohne jeden rechtlichen Schutz. ….Scheidung? Nichts einfacher als das: Beim „Talaq, talaq, talaq“ handelt es sich um eine ritualisierte Formel. Um sich scheiden zu lassen, ist es nach Auffassung vieler klassischer Rechtsschulen im Islam ausreichend, sie vor Zeugen auszusprechen. Es geht kaum einfacher – für Männer. Für Frauen ist die Scheidung bedeutend schwieriger. Die Frau muss von ihrem Mann verlangen, die Formel auszusprechen. Wenn er ablehnt – umso schlechter für sie. “.
https://www.welt.de/politik/article727391/Im-Land-des-Frauenueberflusses.html
In Indien ist es genau anders herum, hier sind Frauen in der Unterzahl, ausgelöst vor allem dadurch, dass weibliche Föten häufig abgetrieben wurden und immer noch werden. Männlicher Nachwuchs ist das, was zählt. Zur der hier besonders extremen Gewalt gegen Frauen trägt nach Expertenmeinung stark bei, dass es in Indien einen großen Männerüberschuss gibt. In Indien müssten eigentlich 63 Millionen Frauen und Mädchen mehr leben. Doch weil Eltern Söhne wollen, werden Millionen weiblicher Föten abgetrieben. Nicht selten werden auch neu geborene Mädchen umgebracht. „Die Mitgift hat in Indien seit Jahrhunderten Tradition. Obwohl das Gesetz sie seit 1961 verbietet, ist sie noch immer sehr verbreitet. Ursprünglich stattete die Brautfamilie ihre Tochter zur Hochzeit mit Schmuck oder anderen wertvollen Dingen aus, später entwickelte sich die Mitgift zur Einnahmequelle der Familie des Bräutigams. Häufig sind die Zahlungen eine große Belastung für die Familie der Braut. Mitgift-Streitigkeiten in indischen Familien führen immer wieder dazu, dass Frauen misshandelt, verstoßen oder sogar getötet wurden“. Frauen haben insgesamt in Indien wenig Rechte. „In Indien werden täglich mehr als 100 Vergewaltigungen bei der Polizei angezeigt. In den Jahren von 2007 bis 2016 ist die Zahl um 83 Prozent gestiegen. Die Dunkelziffer dürfte noch weit höher liegen. Damit ist Indien das für Frauen gefährlichste Land der Welt“.
https://www.planet-wissen.de/kultur/asien/indien/pwiefraueninindien100.html
Gewalt gegen Frauen
Laut des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben hat in Deutschland bereits jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt erlebt. Besonders bei Streitigkeiten in Partnerschaften werden in erster Linie Frauen zum Opfer häuslicher Gewalt. Geschlechtsspezifische Gewalt kann unterschiedliche Formen annehmen und reicht von physischer, körperlicher oder sexueller Gewalt innerhalb der Partnerschaft bis hin zu sexueller Belästigung im öffentlichen Raum. Obwohl immer mehr Länder Gesetze gegen Gewalt gegen Frauen erlassen, lag die Anzahl der Frauen ohne rechtlichen Schutz vor sexueller Gewalt letztes Jahr bei knapp 1,1 Milliarden (statista.com).
Hier noch ein paar weitere Fakten über Gewalt, die sich (fast) ausschließlich auf Frauen beziehen:
Häusliche Gewalt: 40 bis 70 Prozent der ermordeten Frauen in Australien, Russland, Israel, Kanada, Südafrika und den Vereinigten Staaten sind nach Schätzungen der WHO ihren Ehemänner oder Lebensgefährten zum Opfer gefallen. In Kolumbien wird an jedem sechsten Tag eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner ermordet.
Sexualisierte Gewalt gegen Frauen: In Indien wird alle 21 Minuten eine Frau vergewaltigt. „Die Dunkelziffer dürfte aber weitaus höher liegen, schätzt die Indologin Dorothea Riecker.
Vergewaltigung als Kriegswaffe: wurde u. a. seit den 1990er Jahren in Bosnien, Ruanda, Kongo, Liberia und Syrien eingesetzt. „Allein in Ruanda wurden während des Völkermords 1994 mehr als 250.000 Frauen vergewaltigt .…“. Auf der Flucht, beispielsweise von Syrien nach Europa, sind Frauen und Mädchen besonders gefährdet, Opfer von Gewalt zu werden, darunter auch sexueller Gewalt.
Mitgiftmorde, ein Verbrechen, bei dem die Frau durch ihren Ehemann oder durch ihre Schwiegereltern umgebracht wird, weil ihre Familie nach der Heirat die Mitgift für die Familie des (neuen) Mannes nicht aufbringen kann, sind in Südasien, v. a. Indien, verbreitet. Nach Schätzungen werden in Indien jedes Jahr rund 25.000 Frauen ermordet, weil die Familien der Bräute angeblich nicht genug Mitgift zahlen.
Ehrenmorde: Nach Schätzungen des UN-Weltbevölkerungsberichtes „Ending Violence against Women and Girls“ kommen bei steigender Tendenz jährlich 5.000 Frauen weltweit durch sogenannte Ehrenmorde ums Leben.
Zwangsheirat: Nach einem UNICEF-Bericht von 2003 werden weltweit mehr als 51 Millionen Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren verheiratet. Nach einer vom Familienministerium in Deutschland beauftragten Studie aus dem Jahr 2005 gaben 25 Prozent der 143 befragten Frauen mit türkischem Migrations-Hintergrund, die mit einem türkischen Mann verheiratet waren, an, dass ihnen ihr Ehemann vor der Hochzeit unbekannt war.
Femizid: Abtreibung von weiblichen Föten, Kindstötungen von Mädchen oder systematische Verwahrlosung von Mädchen. In Mexiko sind Entführung, Vergewaltigung, Morde an Frauen unter dem Begriff „Feminicido“ bekannt. Aus dem Lied: „Lied ohne Angst“, gegen den Femizid, von dem es in vielen Ländern (vor allem in Lateinamerika) zahlreiche Versionen gibt:
„Lass den Staat, den Himmel und die Straßen erzittern.
…. Jede Minute einer jeden Woche…. Sie stehlen unsere Freundinnen, sie töten unsere Schwestern …. Wir singen ohne Angst, wir fragen nach Gerechtigkeit
Wir schreien für jede Verschwundene…“ https://www.youtube.com/watch?v=nuk3ghnHkWA
Menschenhandel und Zwangsprostitution: Zwischen 500.000 und zwei Millionen Menschen, davon 80 % Frauen und Mädchen, werden jedes Jahr Opfer von Menschenhandel, Zwangsarbeit oder Zwangsprostitution.
Weibliche Genitalverstümmelung: die Hauptverbreitungsgebiete sind das westliche und nordöstliche Afrika (z. B. Ägypten) sowie der Jemen, der Irak, Indonesien und Malaysia.
Säureattentate auf Frauen sind besonders in Staaten Südasiens, v. a. Bangladesch, Pakistan, Indien, weit verbreitet sowie auch aus dem Iran berichtet, werden selten angezeigt und bleiben meist straflos.
Steinigung: kollektive Hinrichtungsart, zu der speziell Frauen wegen Ehebruchs oder Geschlechtsverkehr vor der Ehe verurteilt werden (Alle Infos bis hierher von: wikipedia.com). In den neunziger Jahren war ich als Aktionsreferentin bei der Gesellschaft für bedrohte Völker tätig. Durch unsere und die Arbeit von anderen Organisationen konnte Amina Lawal in Nigeria vor der Steinigung gerettet werden; Sie hatte nach ihrer Scheidung ein Kind von jemand anderem als ihrem dann Ex-Mann bekommen …
Zugang zu Land, Rechten, Geld,…
Zugang zu Bildung und die Verteilung von wirtschaftlichen Ressourcen, Technologie und Finanzen ist ungerecht. Schätzungsweise 15 Millionen Mädchen im Grundschulalter werden nie lesen und schreiben lernen – 50 Prozent mehr als bei Jungen im gleichen Alter. Frauen haben weltweit auch weniger Zugang zu Medien (besitzen z.B. weniger Mobiltelefone), zu Krankenversorgung oder zu Land. Bzgl. Landrechten: In vielen traditionellen Kulturen ist es Frauen verboten, Land zu besitzen. Weltweit besitzen Frauen nur 13% der Landrechte.
Vieles von dem, was ich bislang zusammengetragen habe, wird negiert….. Das ist auch eine Form von Diskriminierung: Weglassen von relevanten Nachrichten über Teile der Bevölkerung. Nach Auswertung von fast 3.000 Stunden aus dem Spartenprogramm von 17 privaten und öffentlich-rechtlichen Sendern (Fernsehfilme, Show und Unterhaltung, Informations- und Nachrichtensendungen) sowie aus dem Angebot von vier Kindersendern und 800 Kinofilmen gelangte u.a. Studie zu folgenden Ergebnissen:
- Frauen sind deutlich unterrepräsentiert.
- Wenn Frauen vorkommen, dann als junge Frauen. Ab dem 30. Lebensjahr verschwinden Frauen schrittweise vom Bildschirm.
The Future is equal? Nicht wenn es nach dem Kinderfernsehen geht. Nur eine von vier Figuren ist weiblich.
Männer erklären die Welt. Sie sind die Experten, Gameshow-Moderatoren, Journalisten und Sprecher.
(https://malisastiftung.org/studie-audiovisuelle-diversitaet)
Mansplaining
Wenn Männer weiblichen oder nicht-binären Personen ungefragt und herablassend Dinge erklären, dann ist das Mansplaining. Vor allem im Job und in den Medien gehört das oft zum Alltag.
Ich finde es besonders lustig, wenn mir Männer zum Beispiel Sexismus erklären wollen (kürzlich wieder ein Bekannter von mir). Auf die Frage, ob er auch schon mal Sexismus erfahren hat, kam: „Ja, mir hat eine Frau zwischen die Beine gefasst, als ich 18 war“. Jaaaaaa, … Ich habe versucht, darzustellen, das alles mit -ismus (Sexismus, Rassismus, Antisemitismus,. etc.) immer etwas mit struktureller Diskriminierung zu tun hat… Und es nicht um Einzelbeispiele /-schicksale geht…
So gut, wie die von mir sehr geliebte Sarah Lesch es singt, kann ich es allerdings nicht ausdrücken: https://www.youtube.com/watch?v=RYAbxctZjoY&list=RDRYAbxctZjoY&start_radio=1
Gute Vorbilder
Zum diesjährigen „Internationalen Frauentag 2021“ schrieb der Spiegel: „Die Welt abbilden, wie sie ist: Wie häufig zitieren wir im SPIEGEL Frauen, wie oft Männer, beschreiben sie, berichten über sie? Zum Internationalen Frauentag haben wir nachgezählt. Das Ergebnis ist ernüchternd – da muss sich was ändern.“ Und weiter: „ … In den rund 40.000 Artikeln werden 107.000 Mal Männer und nur 28.000 Mal Frauen namentlich genannt. In 73 Prozent aller Veröffentlichungen werden Männer erwähnt, in lediglich 37 Prozent Frauen. In 42 Prozent der Texte kommen ausschließlich Männer als Protagonisten oder Experten vor, nur in sechs Prozent aller Artikel sind es Frauen“. Aber: Beim Spiegel sind immerhin „Inzwischen … 40 Prozent der Leitungsfunktionen in der SPIEGEL-Redaktion mit Frauen besetzt“.
Der Spiegel nimmt sich vor: „…die gelernten Denkmuster zu verändern. Und das geht, die BBC hat es vorgemacht. Vor vier Jahren startete die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt der Briten das Projekt »50:50«. Dessen Ziel: In allen Sendungen und in allen Beiträgen so viele Frauen zu Wort kommen zu lassen, wie es der Realität entspricht: 50 Prozent. Die BBC hat das geschafft“.
Ich bin Trainerin für „Interkulturelle Kommunikation“. In der Forschung gibt es eine Dimension, die heißt „Maskulinität versus Femininität“. Maskuline Kulturen haben andere Werte als feminine.
In maskulinen Kulturen (wie der deutschen!) sind Eigenschaften wie Leistungswillen, Konkurrenz, Erfolg, Statusorientierung, Durchsetzungsvermögen, … wichtig. Geschlechterrollen sind meist getrennt. Jungs wählen in der Schule eher naturwissenschaftliche Fächer, Mädchen soziale. Dies ist ein Wertesystem, das in der Schule beginnt und sich durch das gesamte Leben zieht. Das maskulinste Land der Welt ist Japan (95 Punkte von 100, Quelle s.u.), was vielleicht erst einmal verwunderlich erscheint. Die Kombination mit ihrem Kollektivismus (einer Wir-Orientierung, *siehe unten) äussert sich in einer Gruppen-Maskulinität (und nicht -wie beispielsweise in Deutschland- in dem individuellen Leistungsstreben). Was man sieht, ist ein starker Wettbewerb zwischen Gruppen. Schon im Kindergarten lernen die Kinder, am Sporttag für ihre Gruppe zu kämpfen (traditionell das rote Team gegen das weiße Team). In japanischen Unternehmen sind die Mitarbeiter am motiviertesten, wenn sie in einem Siegerteam gegen ihre Konkurrenten antreten. Ein weiterer Ausdruck der japanischen Männlichkeit ist das Streben nach Exzellenz und Perfektion. Der berüchtigte japanische Workaholismus ist ein weiterer Ausdruck ihrer maskulinen Kultur. Es gibt dafür einen eigenen Begriff: „Karoshi“ – Aufopferung für die Arbeit. Für Frauen ist es in Japan immer noch schwierig(er), die Karriereleiter zu erklimmen und sie sind überdurchschnittlich in unsicheren Arbeitsverhältnissen beschäftigt (68 Prozent)….. Andere typisch maskuline Kulturen sind: die USA, viele arabische Länder, aber auch Deutschland und Italien.
Feminine Kulturen sind vor allem durch „weibliche“ Eigenschaften wie Mitgefühl, Toleranz, soziale Ausrichtung und einer Sympathie für den/die Schwächere/n gekennzeichnet. Fürsorge für andere und Lebensqualität sind wichtig. Geschlechterrollen sind in diesen Kulturen eher nicht strikt getrennt. Ein Paradebeispiel für eine feminine Kultur ist die niederländische Kultur sowie alle skandinavischen Länder. Das femininste Land der Welt ist Schweden (5 von 100 Punkten im Maskunlinitäts-Index). In femininen Ländern ist es wichtig, das Gleichgewicht zwischen Leben und Arbeit zu wahren und sicherzustellen, dass alle einbezogen werden. Ein effektiver Manager unterstützt seine Mitarbeiter, und die Entscheidungsfindung erfolgt durch Einbeziehung. Manager streben einen Konsens an, und die Menschen schätzen Gleichheit, Solidarität und Qualität in ihrem Arbeitsleben. Konflikte werden durch Kompromisse und Verhandlungen gelöst, und die Schweden sind für ihre langen Diskussionen bekannt, bis ein Konsens erreicht ist. Anreize wie freie Zeit, flexible Arbeitszeiten und -orte werden bevorzugt. Die gesamte Kultur basiert auf „lagom“, was so viel bedeutet wie nicht zu viel, nicht zu wenig, nicht zu auffällig, alles in Maßen. Lagom sorgt dafür, dass jeder genug hat und niemand zu kurz kommt. Lagom wird in der Gesellschaft durch das „Jante-Gesetz“ durchgesetzt, das dafür sorgen soll, dass die Menschen immer „an Ort und Stelle“ bleiben. Es ist ein fiktives Gesetz und ein skandinavisches Konzept, das den Menschen rät, nicht zu prahlen oder zu versuchen, sich über andere zu erheben.
Quelle: Ländervergleich unter https://www.hofstede-insights.com/ . Und zu weiteren Infos rund um das Thema Interkulturelle Kommunikation in meinem Blog http://www.kathrinbremer.com
Diese Dimension ist im Zusammenhang mit einer anderen spannend: So wird zum Beispiel hohe Maskulinität und hohe Unsicherheitsvermeidung * (siehe unten) als kulturelle Basis für Faschismus gesehen: Sowohl Deutschland, Japan und Italien haben genau diese Kombination. (http://www.intercultural-network.de/einfuehrung/maskulin_feminin.shtml).
Ich bin überzeugt, dass Kulturen sich verändern können, wenn die Summe ihrer Teilchen – nämlich wir – uns verändern…. Kulturen können femininer werden…
Was können wir tun?
Wir können Missstände, wie die oben beschriebenen benennen, auch wenn manche Menschen das nicht hören wollen. Wir können lauter werden, Männer mit an Bord holen, uns noch viel mehr zusammentun, weltweit und lokal Sisterhoods gründen..… Die Welt sollte auch allein deswegen weiblicher, femininer werden, damit unsere Natur nicht weiter bis zum letzten Tropfen ausgepresst wird.
Konkret können wir:
Frauen & Mädchen & non-binäre Menschen unterstützen! Im Zweifel erst einmal PRO-Frau, z.B. bei Politikerinnen (siehe Annalena Baerbock)
Netzwerke aufbauen, wie Männer das schon seit Jahrhunderten machen; ich habe dazu z.B. meinen internationalen Frauen-Meetingpoint, damit wir uns mit anderen, Gleichgesinnten vernetzen und sichtbarer werden (von einem der Treffen ist auch das Titelbild dieses Beitrages).
In allen größeren Städten dieser Welt am 8. März zur Demonstration anlässlich des „Weltfrauentages“ gehen. Oder zu Demos zum Equal Pay Day (jedes Jahr an einem anderen Tag, da er besagt, bis zu welchem Tag Frauen wegen des Gender Pay Gaps umsonst gearbeitet haben). Zudem zu Klima-Demos; Mitglied bei Fridays for Future werden,…
Netzwerken beitreten wie FIAN (Informations- und Aktions-Netzwerk), Amnesty, Terres des femmes, Oxfam, Zonta, Soroptimists (100.000 Frauen in 117 Ländern) oder dem BPW, Business and Professional Women (Verband berufstätiger Frauen mit 30.000 Mitgliedern in über 100 Ländern).
Bei Diskriminierung, frauenfeindlichen Witzen, etc. aufstehen und sich zu Wort melden
Wenn man sexistische oder diskriminierende Werbung sieht, Beschwerde beim Werberat einreichen: https://www.werberat.de/beschwerde
Relevante Bücher kaufen (z.B. s.u. oder „Make world wonder“ von Stephanie Ristig Bresser), Websites/Podcasts folgen, Posts von Aktivist:innen abonnieren, Songs kaufen (Sarah Lesch)
Frauen(hilfs)organisationen unterstützen, z.B.: Terres des femmes, Medica Mondiale, Solwodi… eine Übersicht hier: https://www.frauenrechte.de/informationen/dokumentationsstelle/links/90-frauenorganisationen-in-deutschland
Die Zukunft
Das Zukunftsinstitut sagt: In vielen Regionen der Erde sind Frauen bereits besser gebildet und erfolgreicher. Und: Frauen auf der ganzen Welt sind davon überzeugt, dass sie bessere Chancen als ihre Mütter haben. Petra Jenner, Geschäftsleiterin von Microsoft in der Schweiz, sagt in ihrem Buch „Mit Verstand und Herz“: „Unsere Wirtschaft wird langfristig ausbrennen und scheitern, wenn sie weiter vorwiegend von Männern geführt wird!“ Sie fordert eine konstruktive Gruppenintelligenz im Unternehmen, indem eine Balance geschaffen wird zwischen weiblichem und männlichem Führungsstil. Die Nielsen-Studie „Women of Tomorrow“ belegt aktuell das erstarkte Selbstbewusstsein der Frauen in der westlichen Welt, aber auch in den Emerging Markets. Knapp 80 Prozent aller Frauen in entwickelten Märkten sind der Meinung, dass sich die Rolle von Frauen verändern wird, wobei 90 Prozent davon an eine positive Entwicklung glauben. …
Ich auch! Die Zukunft is weiblich!
Zum Weiterlesen und -schauen:
Corona: https://www.spiegel.de/kultur/corona-und-gleichberechtigung-frauen-sind-systemrelevant-aber-das-system-ist-kaputt-a-93c7ee35-04dc-469a-9e42-37655c43c8fe
Gleichstellung der Geschlechter: https://de.wikipedia.org/wiki/Gleichstellung_der_Geschlechter#/media/Datei:Gender_Inequality_Index_2008.png
Indien: https://www.planet-wissen.de/kultur/asien/indien/pwiefraueninindien100.html
Gleichstellungsbericht der Bundesregierung: https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/nachhaltigkeitspolitik/gleichstellung-von-frauen-und-maennern-841120
Frauen in Führungspositionen: https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Arbeitsmarkt/Qualitaet-Arbeit/Dimension-1/frauen-fuehrungspositionen.html
Daten und Infos zu geschlechterbasierter Gewalt: https://eige.europa.eu/gender-based-violence/what-is-gender-based-violence
UN-Programm zu Sicherheit im öffentlichen Raum für Frauen: https://www.unwomen.org/-/media/headquarters/attachments/sections/how%20we%20work/flagship%20programmes/un-women-flagship-programme-safe-cities-public-spaces-en.pdf?la=en&vs=3713
Gender Data Gap: https://www.theguardian.com/lifeandstyle/2019/feb/23/truth-world-built-for-men-car-crashes
Für kids: https://www.youtube.com/watch?v=DSJM3st-cOY
Der Aufstieg des Patriarchart: https://www.youtube.com/watch?v=bTlA7wOBdmU
EU Gleichstellungs-Index: https://eige.europa.eu/gender-equality-index/2020/DE
Pinkstinks: https://pinkstinks.de/schule-gegen-sexismus/das-projekt/
Gender-Marketing: https://www.youtube.com/watch?v=P_XJajJhOEI
Stereotypisierungen / Genderkompetenz: https://www.emft.fraunhofer.de/content/dam/emft/de/documents/Die-Macht-der-Stereotype.pdf
Übersicht Organisationen: https://www.frauenrechte.de/informationen/dokumentationsstelle/links/90-frauenorganisationen-in-deutschland
Soraya Chemaly „Rage becomes her. The power of women’s anger“
Kübra Gümüsay: „Sprache und Sein“
https://sz-magazin.sueddeutsche.de/freie-radikale-die-ideenkolumne/wut-feminismus-88440
https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/die-zukunft-ist-weiblich-megatrend-female-shift/
Die großartige Sarah Lesch: Drunter machen wir´s nicht: https://www.youtube.com/watch?v=RYAbxctZjoY&list=RDRYAbxctZjoY&start_radio=1 und Schweigende Schwestern: https://www.youtube.com/watch?v=LANQcAbpbiI&list=RDLANQcAbpbiI&start_radio=1
Interkulturelle Kommunikation: Hier werden noch einige sogenannte „Dimensionen“ erläutert, die oben im Text auftauchten. Viele davon gehen zurück auf Geert Hofstede (einer der Begründer der Interkulturellen Kommunikationsforschung).
Kollektivismus (Wir-Orientierung) versus Individualismus (Ich-Orientierung). In kollektivistischen Kulturen fühlen sich die Menschen in erster Linie als Teil einer Gruppe. Alle afrikanischen Kulturen (mit Ausnahme von Südafrika), alle asiatischen Kulturen (mit Ausnahme von Taiwan), alle arabischen Kulturen, alle lateinamerikanischen Kulturen (mit Ausnahme von Argentinien) und die meisten südeuropäischen Länder sind kollektivistisch. In individualistischen Gesellschaften steht der einzelne Mensch und seine Eigen-Verantwortung, Selbstentfaltung, etc. im Vordergrund. Individualistische Kulturen finden sich in: Nord- & West Europa, in Nord-Amerika, Australien und Neuseeland.
Unsicherheitsvermeidungs-Tendenz: Bei dieser Dimension geht es darum, inwieweit eine Kultur versucht Unsicherheit zu vermeiden. Obwohl man beispielsweise meinen könnte, dass man sich in Deutschland keine Sorgen machen müsste, da wir einen funktionierenden Sozial- und Rechtsstaat haben, ist die Unsicherheitsvermeidung-Tendenz in Deutschland sehr hoch (65 Punkte von 100). Am sichersten fühlen sich die Menschen in Singapur (8 Punkte), am unsichersten in Griechenland (100 Punkte).
Quelle: https://www.hofstede-insights.com/country-comparison/