Ich frage mich manchmal, warum gute Ideen aus einem Land nicht in andere übernommen werden. Das könnte man in alle Richtungen tun. Speziell zum Thema „Essen und Trinken“ wünschte ich mir: Schweizer Rösti aus der Tüte, Kassler sowie Schwarzbrot bitte in jeden spanischen Supermarkt! Weißbier hat schon Einzug in die Eroski-Supermärkte gefunden; bei Mercadona gibt es immerhin Guiness. Aber auch andersherum wäre ein Austausch sinnvoll: Hier gibt es eine tolle Sache, die es dringend überall in Deutschland zu kaufen geben sollte: fertige Guacamole, bzw. ist es eigentlich nur gepresstes Avocadomus. Das Beste daran: es kostet nur 1,- Euro. Unverarbeitete Avocados sind ja in Deutschland meist nicht zu essen, da sie entweder zu fest oder – wenn man sie dann zwei Wochen aufbewahrt hat – innen braun und matschig sind. Vielleicht sollte ich einen Vertrieb der Paste aufbauen und damit reich werden… so wie „Der Mallorquiner“, wo man tolle Produkte von hier kriegt wie Wein, Mandeln, den Kräuterschnaps Hierbas, das spezielle Salz Flor de Sal, Oliven u.v.m.
Die typisch mallorquinische Küche ist deftig und häufig fettig. Eintopf – gerne mit Innereien -, viel Fleisch, Fettgebackenes. Ich mag das! Aber alles mache ich natürlich nicht mit. In einem Bratenrezept sollte ich Schweinefüße mit in die Kasserole tun, ich habe mich mir selbst gegenüber herausgeredet, dass ich deswegen nicht nochmal extra zum Supermarkt losgehen muss. Toll ist, dass es mittlerweile sogar Biofleisch hier zu kaufen gibt. Vor einigen Jahren gab es das noch nicht… Allerdings war es damals auch noch nicht nötig, da das meiste Fleisch von der Insel kam, wo Massentierhaltung (noch) nicht üblich ist. Heutzutage kommt das Fleisch meist aus ganz Europa, z.B. aus Polen. Wir kaufen daher nach Möglichkeit bei Alcampo, dort gibt es eine eigene Theke für Biofleisch.
Die angeblich beste Lammschulter der Insel – garantiert Bio, da von den eigenen Schafen, die um den Hof herumlaufen – gibt es im Restaurant Es Verger, einem tollen Ausgangspunkt für Wanderungen zum Castell d´Alaró (siehe Foto). Ich selber habe dort erst einmal eine gegessen. Ich fand sie gut, habe aber bislang noch kein Vergleichsessen gemacht…
Auf der Wanderung dorthin wurden wir übrigens von einem Schneesturm überrascht. Letztes Jahr im März!
Unsere Eier kaufe ich mittlerweile meist 500 Meter von hier im „Amadipsment“, einer großartigen Institution, wo gehandikapte Menschen ausgebildet werden zu Restaurantfachleuten und Köchen. Die Küche ist fantastisch, bio und sehr günstig. Ausserdem sitzt man schön und man kann Salat, Gemüse, Eier, Wein und Ähnliches to go im angeschlossenen Shop kaufen. Es gibt davon auch einen Ableger in Palmas Altstadt am Platz „Es Pes de sa Palla“.