Nach einem halben Jahr Renovierung unseres Bootes hatten wir für Mitte August etwas Schönes angesetzt… die Bootstaufe der Plan B. Es bringt Glück, wenn man vor der ersten großen Fahrt eine Taufe macht. Insbesondere eine Namensänderung muss man mit einer Taufe begehen, sonst bringt das großes Unglück. Wir wollten für 2 Wochen nach Menorca segeln und hatten deswegen die Taufe auf den davor liegenden Samstag gelegt und all unsere Freunde und Bekannten eingeladen. Über 30 Leute kamen (Deutsche, Spanier, Schweizer und Dänen in absteigender Quantität). Es war ein wunderschöner Tag. Um sieben ging es los.
Die Tage vor der Taufe waren noch einmal richtig anstrengend, weil wir an der Plan B. noch einiges zu tun hatten, aber nun liegt sie in voller Pracht im Wasser und ist wirklich wunderschön geworden.
Die Taufe ging streng traditionell von statten und das ging so: nachdem (fast) alle Gäste eingetrudelt waren haben wir (mit der obligatorischen halben Stunde spanischer Verspätung) Champagner (den guten!) in die Sektgläser der Gäste gegeben. Eines ist für das Boot gedacht, welches auf das Einsteigholz im Bug gestellt wurde. Ich habe dann auf Deutsch, Englisch und Spanisch die Geschichte des Bootes erzählt, etwa so: „Sie ist 1974 gebaut worden auf der niederländischen Dekkers-Werft, die heute leider nicht mehr existiert. Zu ihrer Zeit war sie ein richtiges Luxusschiff, schnell und stabil. Ursprünglich hieß sie „Clapotis“, was gegenläufige Welle bedeutet. Die letzten Besitzer vor uns hatten sie leider nicht gut gepflegt, weswegen wir in den letzten Monaten seit Oktober viel Zeit, Kraft, Geld und Liebe hineingesteckt haben. Alles, was man nun sieht und was perfekt aussieht, hat mein Freund gemacht. Die Sachen, die nicht so perfekt geworden sind, sind von mir. Da man als Taufpatin eine Jungfrau benötigt, haben wir die 6-jährige Tochter von Andreas bestem Freund verpflichtet“.
Sie hat folgenden Taufspruch auswendig (!) gesprochen:
„Hola, Ahoi und Aloha.
Nach ein bisschen Zeit und Liebe kann sie wieder das erleben, wofür sie 1974 gebaut wurde.
Ich wünsche dir allzeit gute Fahrt und dass der Wind dich und alle die mit dir sind sicher dahin trägt, wo es schön und gut ist. Immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel, zwei Finger Wein im Glas und Mast und Schotbruch.
Möge der Name dir und den Eignern Glück bringen.
Ich taufe dich auf den Namen
Plan B.“
Mina hat dann mit dem dafür vorgesehenen Glas Champagner über den Anker gegossen und wir anschließend die Gläser erhoben. Schön…………….
Anschließend gab es das obligatorische „Eigner-Boot-und-Taufpatin-Foto“. Der kleine Bruder von Mina wollte unbedingt mit aufs Foto und die Freundin von ihr durfte dann natürlich auch nicht fehlen…